SEO Praxistipps für kleine Unternehmen

Wie können Sie bei der Einrichtung Ihres SEO-Hauses praktisch vorgehen?
Hier eine einfache Anleitung:

Überlegung 1: Welche Suchanfragen können Sie mit Ihrer Webseite oder Social Media Präsenz beantworten?

Suchende suchen in Suchmaschinen meist aus 3 Gründen:

• Sie wollen etwas tun: z.B. Ticktets kaufen
• Sie wollen etwas wissen: z.B. wo findet das Konzert statt
• Sie wollen etwas gezielt suchen: Konzerthaus in Wien

Damit steht für Ihre Online-Aktivitäten folgende Grundsatzüberlegung an:

– Kann man bei Ihnen etwas kaufen,
– sich über ein spezielles Thema informieren und / oder
– soll in erster Linie Ihr Geschäft / Büro gefunden werden?

So weit, so gut. Bloß: wonach suchen Suchende konkret, wenn sie das finden wollen, was SIE anbieten?
Eine einfache Möglichkeit, das heraus zu finden ist: Google fragen 🙂

75 Prozent der eingegebenen Suchanfragen bestehen übrigens aus 3 bis 5 Wörtern.

SEO Praxis-Tipp 1: Wie finden Sie heraus, wonach am häufigsten gesucht wird?

1. Suchbegriff (= Keywords) in die Suchmaske eingeben und auf die Vorschläge achten, die Google dazu einblendet:
   Das sind Hinweise auf häufig gesuchte Fragestellungen.
2. Auf der Trefferanzeigen-Seite ganz nach unten scrollen und unter „Verwandte Suchanfragen“ weitere Such-Ideen finden:
   Das sind weitere Hinweise auf häufige Suchanfragen.
3. Die Werkzeuge Google Trends und Google Keyword-Planner nutzen und herausfinden,
   welche Keywords von Suchenden wann am häufigsten zu einem bestimmten Thema eingegeben werden.

Mehr zum Thema „Keywords“ → hier weiter lesen!

Warum gerade Google fragen und nicht andere Suchmaschinen?

Google ist in Österreich die meistgenutze Suchmaschine, mit einem Marktanteil von rund 95%. Gefolgt von Bing (2,45%), Yahoo (1,84), DuckDuckGo (0,02) und Ask Jeeves (023%).

Überlegung 2: Verwenden Sie für Ihren Webauftritt Keywords, nach denen häufig gesucht wird?

Je besser sich Ihre Inhalte mit Suchanfragen decken, desto größer die Chance, dass Sie mit Ihrer Webseite oder Social Media Präsenz in Suchmaschinen angezeigt werden. Dazu müssen Sie zwei Aspekte verstehen:

I) WIE SUCHEN SUCHMASCHINEN?

Suchmaschinen durchforsten zunächst Webinhalte (Keywords), die für die eingegebenen Suchanfrage relevant erscheinen. Das ist so, seit es Suchmaschinen gibt. Relativ neu hinzugekommen ist der nächsten Schritt:

Der Suchmaschinen-Algorithmus screent den Zusammenhang der Wörter und Inhalte. Auf diese Weise versucht die Suchmaschine herauszufinden, was der Suchende für ein Ziel verfolgt und welches die besten Antworten dafür sind, die als Treffer angezeigt werden sollen.

Man nennt dieses „Verstehen des Inhaltes“ durch den Suchmaschinen-Algorithums: semantische Suche.
Bei Google wurde das durch das Hummingbird Update (2013/14) umgesetzt.

Anfang 2015 hat Google den Algorithmus um künstliche Intelligenz erweitert. Dieser s. g. „RankBrain“ wertet den Google Algorithmus um die Fähigkeit auf, selbstständig (maschinell) zu lernen – mit dem Ziel, noch bessere Suchergebnisse zu liefern. So können z.B. nicht eindeutig formulierte Suchanfragen besser interpretiert und in Beziehung zu ähnlichen oder bekannten Begriffen und Phrasen gesetzt werden.

SEO Praxis-Tipp 2: Wie können Sie Suchmaschinen helfen, Ihre Webinhalte für passende Suchanfragen zu finden und anzuzeigen?

1. Keywords an den relevanten Stellen platzieren – mehr dazu: hier weiterlesen.
2. Inhalte (samt eingebetteten Keywords) auf Suchanfragen und NUTZEN für Suchenden abstimmen.
   
3. Eigene Inhalte checken: finden Sie das was Sie gesucht haben auf einen Blick dort, wo Sie geklickt haben?
4. Aktuelle Inhalte bieten: es gibt jeden Tag neue Suchanfragen = jeden Tag neue Chancen für Sie, Antworten zu geben!

Die Position der Suchmaschinen-Trefferanzeigen ist das wichtigste Kriterium, Klicks und damit Besucher via Suchmaschinen auf Ihre Seite zu bringen. Je weiter oben Sie angezeigt werden, desto besser Ihre Sichtbarkeit:

II) WIE SUCHEN SUCHENDE?

Rund 90% der Suchenden widmen ihre Aufmerksamkeit überhaupt nur den ersten 3 Suchergebnissen.

Rund 75% aller Suchenden erreicht man auf der ersten Suchergebnis-Seite.

Nur etwa 25% klicken auf die zweite Suchergebnis-Seite. Bevor sich Suchende also durch die hinteren Suchmaschinen-Trefferanzeige-Seiten klicken, geben sie eher eine neue Suchanfrage ein.

Überlegung 3: Nach welchen Kriterien reiht Google Trefferanzeigen und wie können Sie Ihr Ranking beeinflussen?

Eines der wichtigsten Kriterien ist die Relevanz: Das Zusammenpassen zwischen Suchanfrage und verfügbaren Web-Inhalten. Die Qualität Ihrer gebotenen Inhalte spielt dabei eine wichtige Rolle.

Google beobachtet das User-Verhalten und zieht u. a. aus folgenden Faktoren Schlüsse über Qualität und Relevanz von angezeigten Treffern:

– Klickt der Suchende auf die Trefferanzeige (Klick-Rate)?
– Bleibt der Suchende auf der Seite, die er in der Trefferanzeige geklickt hat (Verweildauer)?
– Klickt sich der Suchende auf dieser Webseite durch weitere Inhalte (Seitenaufrufe)?
– Oder springt er gleich nach dem Öffnen der Trefferanzeige wieder ab (Bounce Rate)?
– Klickt er dann auf eine nächste Trefferanzeige oder gibt er einen neuen Suchbegriff ein?

Wenn Suchende es auf Ihre Webseite geschafft haben, steigt die Chance, dass sie wieder kommen oder zu Kunden werden – je länger sie auf Ihrer Webseite verweilen. Neben der Tatsache, ob sie nützliche Inhalte zu ihren Fragen finden – sind folgende Aspekte ausschlaggebend, ob Besucher bleiben oder gleich wieder abspringen:

– Ladezeit,
– eine übersichtliche Seitenarchitektur und
– eine gute Navigation durch die Webseite.

Alle drei Faktoren gelten mittlerweile unbedingt auch fürs Surfen via mobile Geräte (Smartphones & Co.) und beeinflussen neben den zuvor genannten Kriterien auch maßgeblich Ihr Google Anzeigen-Ranking.

Ein weiteres wichtiges Ranking-Kriterium und Indiz dafür, dass meine Webseite Nützliches zu bieten hat, sind Backlinks: Verlinkungen von themen-relevanten externen Quellen – z.B. Foren, anderen Webseiten, Social Media Kanälen – die auf Ihre Seite verweisen.

SEO Praxis-Tipp 3: Wie können Sie Suchende dazu gewinnen, Ihre Trefferanzeigen zu klicken und auf Ihrer Seite zu bleiben?

1. Formulieren Sie den Seitentitel und die erste Textzeilen interessant und spannend: Daraus setzt sich die Google Trefferanzeige zusammen. Außer, Sie bearbeiten Titel und Meta Description im Administrator-Bereich der Webseite gezielt nach (= empfehlenswert!).
2. Achten Sie auf mobile Funktionalität und Bedienbarkeit Ihres Webauftritts („Responsive Design“).
   
3. Bereiten Sie nützliche Inhalte leserfreundlich auf (Text-Struktur, Bildkommunikation).
4. Bringen Sie Ihre Bild-Dateien auf die richtige Web-Größe (weniger Datenmenge = schnellere Ladezeit, siehe „Pixel, Bildgröße & Co“)
   
5. Leiten Sie Ihre Web-Besucher durch Ihre Inhalte – mit Ihrer gezielten internen Verlinkung.
   
6. Geben Sie Ihren Besuchern die Möglichkeit, Ihre Inhalte zu KOMMENTIERN, TEILEN oder downloaden.
   
7. Fordern Sie Ihre Besucher zu Handlungen auf, z.B. mit farblich hervorgehobenen „Call-to-Action“ Buttons
   

Überlegung 4: Wenn trotz aller Bemühungen Ihr Suchmaschinen-Erfolg ausbleibt – was dann?

Die fehlenden Zugriffe auf Ihre Webseite liegen möglichwerweise daran, dass Sie in der Suchmaschinen-Ergebnisliste noch nicht weit genug vorne angezeigt werden. Und weil sich dieses Unterfangen schwierig gestaltet, da es zig-tausende Treffer zu geben vermag, die Inhalten zum selben Thema bieten, wie Sie.

Helfen kann hier eine professionelle Analyse Ihrer Webseite: FÜR WELCHE Keywords Ihre Website WIE in den Suchmaschinen rangiert. Dazu gibt es Tools, wie z.B. Sistrix, die Sie verwenden können. Und es gibt selbstverständlich auch SEO-Profis, die Ihnen dabei helfen, Optimierungspotenzial aufzuzeigen.

Der langfristige Aufbau Ihres organischen (= kostenlosen) Suchmaschinen-Rankings kann zudem gezielt mit bezahlten Werbe-Anzeigen unterstützt werden. Auch für die Erstellung einer Online-Werbeanzeige ist es wichtig, die richtigen Keywords zu verwenden (und dazu müssen Sie Ihre Zielgruppe kennen!).

WIE KÖNNEN SIE FESTSELLEN, VON WO IHRE WEBSEITEN-BESUCHER KOMMEN?
Das können Sie z.B. mit Google Analytics analysieren. Was Sie alles analysieren können, erfahren Sie in diesem Artikel.

WARUM SOLLTEN SIE IHR ANGEBOT AUF EIN BESTIMMTES GEBIET EINGRENZEN?
Die Lokalisierung Ihrer angebotenen Leistungen hilft Ihnen, in den Suchmaschinen besser in Ihrer Region angezeigt zu werden.

• Laut einer Google-Studie nutzen 4 von 5 Usern Suchmaschinen, um lokale Informationen zu suchen.
• Suchmaschinentreffer-Anzeigen werden auf die Region abgestimmt, wo die Suche eingegeben wird.
  Informationen dazu zieht Google z.B. über die IP-Adresse und über die eingestellte Sprache im verwendeten Web-Browser des Suchenden.
• Über 70% der Suchenden suchen mittlerweile via Smartphones und mobile Geräte: hier werden die Trefferanzeigen noch exakter auf den Sucherstandort abgestimmt, sofern die GPS-Funktion am mobilen Gerät aktualisiert wird.

SEO Praxis-Tipp 4: Wie können Sie Ihren Webauftritt lokalisieren?

1. Stimmen Sie Ihre Domain auf Ihren Wirkungsbereich ab, z.B. „.at“ (= Österreich) statt „.com“ (= internationales Unternehmen).
2. Informieren Sie darüber informieren, wo Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten.
   
3. Geben Sie Ihre Kontaktdaten und Adresse einheitlich in allen Kanälen an, in denen Sie online aktiv sind.
   
4. Erstellen Sie ein kostenloses Google MyBusiness Konto, um mit Ihrem Firmenstandort besser gefunden zu werden.
   

Damit ist unser Blick hinter die SEO-Kulissen beendet.

Bestimmt habe ich nicht alle SEO-Facetten beleuchtet. Schon gar nicht habe ich jeden einzelnen Aspekt bis ins kleinste Detail ausgereizt. Ich hoffe dennoch, Ihnen mit diesem Artikel einen „Praxisblick“ auf das Thema Suchmaschinen-Optimierung zu ermöglichen. UND Sie dazu anzuregen, das SEO-Thema aktiv in die Hand zu nehmen – ohne Panik vor der Technik zu haben 🙂

Sie haben Interesse, das Thema zu vertiefen?
Weiterlesen: Gefunden werden, aber wie?

Quellen zu diesem Artikel:

Statista – Das Statistik-Portal: Suchmaschinen-Nutzung in Österreich
American Marketing Association: 75% der Suchanfragen bestehen aus 3-5 Wörtern
LocaFox – Google Studie: Wie nutzen Kunden das Web für lokale Suchanfragen 
OnPageWiki – Semantic Search
OnPageWiki – Verweildauer
OnPage.org – Wie sich das Suchverhalten verändert
One Advertising AG – RankBrain
Google Analytics – Absprungrate (Bounce Rate)